Le C.A.P.  -  Centre d'Aide Psychothérapeutique

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 Der Stammbaum Jesu in Matthäus 1, 1-19

      

  
Missbrauch, auch in der Gemeinde ?
MOBBING in der Gemeinde, (k)ein Thema ?
Die Frau aus Samarien, Mobbing in Aktion !
(Joh. 4, 1-42)

GOTT, meine Mutti; GOTT, mein Vati ...
Stress und die Kraft der positiven Gedanken
Angst: keine Angst vor der Angst!
Der Stammbaum Jesu in Matthäus 1, 1-19









 

 

  

    
I. Jesus, der dreifache König: theologische Auslegung

Die vier Evangelien zeigen uns verschiedene Aspekte des Stammbaumes Jesu:

1. Matthäus beschreibt Jesus in seiner Verwandtschaft mit David und Abraham als dreifachen König (Matthäus 1, 1-19);
2. Markus fängt mit der Taufe an, als hätten die ersten dreißig Jahre keine zu große Bedeutung nach seiner Auffassung (Markus 1, 9-13);
3. Lukas, als Arzt und Historiker, ist vertrauenswürdig in seinem Geschlechtsregister: er gibt uns in einer chronologischen Perspektive Fakten, und zeigt Jesus als Sohn Josephs (Lukas 3, 23-38);
4. Johannes überspringt die Zeit (Johannes 1, 1): er fängt mit dem "Anfang, mit dem Wort, mit der ... "Ewigkeit" an (obwohl diese keinen Anfang und kein Ende hat)!

Zwei Auslegungen sind möglich:

5. Die erste, die wir in 1 Timotheus 1,4 finden, sagt uns, dass wir uns nicht an dunkle Fabeln oder an dunkle Geschlechtsregister hängen sollen. Diese haben kein Ende, bringen mehr Fragen aufbringen, als dass sie Gehorsam gegen Gottes Rateschluss im Glauben bewirken.
Anders gesagt: wir haben keine Zeit zu verlieren mit Stammbäumen, obwohl wir sie juristisch brauchen um unsere Rechte zu fundieren und unsere Verwandtschaft nachzuweisen, wenn es um Erbschaft und ermögen geht.
6. Die zweite in 1. Korinther, 4, 15, lädt uns ein, weiter zu forschen:
Paulus sagt dass es eine symbolische geistliche Verwandtschaft gibt: er hat einige Christen ".. durch das Evangelium gezeugt, durch Jesus Christus... ". Die Juden waren sehr empfindlich auf diesem Gebiet, weil ihre Geschichte nicht nur zeitgebunden war, sondern auch einen geistlichen Sinn hatte als Heilsgeschichte.

Matthäus , ein Jude, der es mit Juden zu tun hatte, wollte in seinem Evangelium beweisen, dass Jesus juristisch von Abraham stammte, weil sein Pflegevater, sein Adoptivvater, Joseph, aus Abraham stammte.
Jesus ist aber auch vom juristischen und geistlichen Erbe Davids, weil ihn Joseph, durch seine Ehe mit Maria, voll angenommen hat. Er betrachtete ihn zu 100% als seinen Sohn. Zur

In Vers 17 lesen wir, dass es insgesamt Von Abraham bis David vierzehn Generationen sind. Weitere vierzehn Generationen zählen wir von David bis zur Wegführung nach Babylonien, und noch mal vierzehn von dieser Zeit bis zur Geburt Jesu Christi.

Als Jude spielt Matthäus mit den Zahlen und mit den Buchstaben: er nimmt den letzten Namen von der ersten Serie als Nummer eins für die nächste; und er überspringt einige Namen in den anderen Serien, er "rundet ab", damit es besser in seine Perspektive mit hineinpasst! Das Geschlechtsregister ist für die Juden keine genaue historische Gegebenheit, die man buchstäblich nimmt, sondern ein literarisches Fach, eine Schreibweise, die man vor allem sinnbildlich versteht: es ist keine Lüge, sondern ein Spiel, eine Kunst, wo jeder eingeladen ist mitzumachen!

Der Text beschreibt drei mal vierzehn Generationen, in drei verschiedenen Zeitperioden (V.17):

- von Abraham bis David: die Zeit (Periode) der Patriarchen = vierzehn Generationen;
- von David bis zur Wegführung nach Babylonien, noch mal vierzehn Generationen: es ist die königliche Zeit;
- von der Gefangenschaft in Babylonien bis zu Jesus ist es die priesterliche Zeit, auch mit vierzehn Generationen..

In der hebräischen Sprache hat jeder Buchstabe eine numerische, eine mathematische Deutung: der Name David hat drei Buchstaben, und die Gesamtzahl macht vierzehn. Also Jesus ist drei mal vierzehn, er ist der legale Nachfolger von David, und er ist drei mal König: Jesus ist König über die Patriarchen (Abraham), König über die Könige (David), und König über die Priester.

Jesus gründet auch einen neuen Stamm, er leitet eine neue Generation ein; er ist die Erfüllung der Zeit, der echte Messias.
Für uns ist er der echte König; die Erfüllung der Zeit: das A und das O; Sieger über die Sünde, über Krankheit und Tod (er befreit uns aus all diesen Gefangenschaften); er erweitert unseren Horizont und schenkt uns neue Hoffnung.

Unsere Generation, die Jesus annimmt als Patriarch der Patriarchen, als König der Könige, als Priester der Priester; ist die geistlich gesehen die letzte, die seine Wiederkunft verkündigt .
Unsere Gemeinde ist die siebte, in Offenbarung 3, 14 - 22 als Laodizea beschrieben. Der Sabbat als siebter Tag kennzeichnet sie.
Es ist unser Vorrecht und unsere Verantwortung , diese frohe Botschaft zu verkündigen: Jesus, der größte Patriarch, der größte König, der größte Priester, ist lebendig, und macht uns frei!


II. Auch der Stammbaum Jesu hat faule Äste: psychologische Auslegung

Die Bibel zeigt uns nicht nur die Lichtseite, das Schöne (Idealismus), wie wir sein sollten, in dem was sie beschreibt oder behandelt; sondern auch wie wir in Wirklichkeit sind (Realismus), mit unseren Schattenseiten, Schwächen und Mängeln.

Auch der Stammbaum Jesu hat faule Äste; sein Geschlechtsregister weist dunkle Stellen, Schattenseiten auf. Die Bibel deckt gerade das auf was wir verheimlichen möchten, was wir nicht enthüllt sehen wollen (Sie ist eben eine Offenbarung, eine Ent-deckung), auch wenn es uns nicht immer passt. Wir möchten eben lieber verneinen, verdrängen, vermeiden. Mich beeindruckt in der Bibel, dass sie im Geschlechtsregister bei Matthäus einige Abarten, Perversionen, Abwege, Abweichungen, Misshandlungen aufdeckt. Die meisten davon haben mit dem Geschlecht, mit dem Sex zu tun haben (kein Wunder, eigentlich, weil es sich ja um ein Geschlechts-Register handelt).

Folgende faule Äste sind zu finden:

V.3: Juda und Tamar, = Inzucht, Blutschande;
V.5: Salmon und Rahab, die Prostituierte, zeugten Boas
V: Boas und Ruth (eine Fremde, eine Ausländerin), zeugten Obed;
V.6: der König David (hier nicht sehr musterhaft), und die Frau von Urias, zeugten Salomo. Die Frau ist Ehegattin eines anderen, es ist Ehebruch und Mord an Uria...

Also, wenn man bedenkt, dass der Messias, der Heiland, Patriarch der Patriarchen, König der Könige, Priester der Priester, aus dieser Nachkommenschaft stammt, dann kann man schon daran zweifeln, dass Matthäus 1 die frohe Botschaft der Erlösung verkündigt. Jesus selbst hatte einige Schwierigkeiten mit seiner Zeugung und Geburt: wer ist mein echter Vater: Joseph? Gott? Der Heilige Geist?
V.18 sagt: Maria war schwanger vom heiligen Geist. Hier ging es bestimmt nicht um einen biologischen, natürlichen Vorgang. Es handelte sich um ein Geheimnis, um etwas Übernatürliches, was man weder logisch erklären noch geistig auslegen sollte. Wie würde der Partner in solch einem Fall reagieren?
Jesus zeigt uns dass wir von der Blutverwandtschaft zur Geistverwandtschaft gehen müssen. Ein Beispiel dafür ist uns in Lukas 2, 40-52 gegeben, während der Bar-Mistva, als der Zwölfjährige durch dieses Übergangsritual zum "Sohn des Gebotes" erklärt wurde. Jesus sagte im Gespräch mit seiner Mutter: "... Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist...?"

Es ging darum, dass er seinen himmlischen Auftrag erfüllen wollte, ohne dass irgendjemand ihm dazwischen redete. Er hatte schon als Kind verstanden, dass
1) sein himmlischer Auftrag von seiner geistlichen Verwandtschaft und von seiner engen Beziehung mit Gott, dem Vater, abhängig war;
2) seine irdischen Eltern eine Rolle zu spielen hatten, aber dass Gott vorrangig war; und das er von seiner irdischen Familie in seinem Reifungsprozess Abstand nehmen musste, damit er selbständig wachsen konnte;
3) er als wahrer Mensch, die faulen Äste seines Stammbaumes nicht verleugnen durfte, sondern dass er sie annehmen konnte: Es war nicht einfach, seine Zeugung zu verstehen und seine Geburt anzunehmen, aber mit der Hilfe seines göttlichen Vaters konnte er all dass überwinden und integrieren;
4) wir, als Kinder Gottes, als Geschwister in der großen Familie der Gläubigen, unsere irdische Zeugung, Geburt und Erbschaft durch die Geburt von oben (Johannes 3, 3) erneuern können. Dies geschieht durch die Bekehrung, durch die Adoption, und durch die Überwindung der Ängste in uns (Römer 8, 14-17). So werden wir durch die Verpflanzung an Christus aufgepfropft (Römer 6, 5);
5) dieser Reifungsprozess eine dreifache Folge hat:
- in der Beziehung mit Gott: ( senkrechte Dimension) = Gedeihen, Wachsen in Ihm;
- in dem Verhältnis unter uns: ( waagerechte Dimension ) = Bruderschaft, Solidarität, Annahme...
- in der Beziehung mit sich selbst: Selbstannahme, Selbstbehauptung, Wertgefühl (Psalm 139, 13-16, Matthäus 22, 34-40).

Wer vom heiligen Geist gezeugt wird, kann alle Begrenzungen überwinden: die körperlichen, die sozialen, die beruflichen, die geistlichen, die kulturellen.. Die direkten Folgen verschwinden vielleicht nicht, aber ich kann ihnen einen neuen Sinn geben: Ich kann neu bewerten, meinen Weltblick und meine Weltanschauung ändern, weil ich weiß, dass alles "... zum Besten dient, für die, die Gott lieben... " (Römer 8, 28). Wo Verzweiflung herrschte, wo Hoffnungslosigkeit zu finden war, wächst jetzt Hoffnung.
Der Glaube ist jetzt tief und reif genug, um weiter zu gedeihen. Die Liebe ( die Agape, ein Geschenk von oben), wirkt weiter, besonders dann, wenn die Routine, der Alltagstrott, alles verdunkeln und geschmacklos machen könnte. Negative Gefühle wie Hass, Rachelust, Rebellion, Gleichgültigkeit, Schuldgefühl, Bitterkeit... sind überwunden durch Vergebung und durch einen Heilungsprozess.

Das ist die gute Nachricht im Evangelium von Matthäus 1:

1) Jesus ist der dreifache König: nicht nur der Patriarchen, der Könige und der Priester, sondern auch dreifacher König über Sünde, Schmerz und Tod;
2) Wenn die faulen Äste anerkannt werden, können sie zum neuen Startpunkt, zum neuen Springbrett in das Meer der Heilung und des Glücks werden;
3) Man muss diesen neuen Anfang mit dem dreifachen König wagen. Er ist der König, der kommen sollte (Altes Testament); der gekommen ist (Neues Testament), der bald wieder kommen wird (meine Hoffnung).
4) Er kann uns gesund machen, gerade weil er Solidarität mit dem Wald der Menschheit zeigt; weil er mit dem Baum und seinen faulen Ästen etwas Besseres machen will. Er hat es ja am Kreuz (am toten Baum des Skandals in Golgotha) bewiesen.
5) Er, der Baum des Lebens,. "... er ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf, von einer Generation zur anderen bleibt er treu ..." (Psalm 100, 5)!

Jean-Michel MARTIN
    
   

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